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Wunschkennzeichen:

Mobilität Wissenswert

So kommst du zu deinem individuellen Nummernschild

Lesezeit: ca. 5 Min.
Frontansicht eines weißen VW ID. Buzz mit Wiener Elektroauto-Kennzeichen, unterwegs auf der Straße in Österreich.
Für viele Autofahrer*innen ist ihr Fahrzeug nicht nur ein einfaches Mittel zum Zweck, sondern auch ein echtes Stück Persönlichkeit. Und was könnte die Originalität des eigenen Autos besser unterstreichen als ein Wunschkennzeichen, das garantiert lange in Erinnerung bleibt? Wir haben gute Neuigkeiten für Individualist*innen: In Österreich hast du die Möglichkeit, dein Nummernschild personalisieren zu lassen – wie das genau funktioniert, welche gesetzlichen Aspekte zu beachten sind und mit welchen Kosten du rechnen musst, erfährst du in diesem Beitrag.

Welche Regeln gelten für das Wunschkennzeichen?

  • Unzulässige Zeichen: Achte darauf, dass dein Kennzeichen-Entwurf keine Buchstaben wie Q, Ä, Ö und Ü enthält. Außerdem dürfen nur Großbuchstaben verwendet werden.
  • Verbotene Kombinationen: Jegliche Kombinationen, die als anstößig, lächerlich oder beleidigend aufgefasst werden könnten, sind strikt verboten. Dazu gehören insbesondere Abkürzungen oder Codes, die auf Rechtsextremismus oder terroristische Organisationen hinweisen, wie z. B. “NS”, “KKK” oder “IS”. Eine ausführliche Liste verbotener Kürzel findest du hier.
  • Reihenfolge: Ein Wunschkennzeichen beginnt immer mit dem Kürzel der zuständigen Zulassungsbehörde, gefolgt vom Landeswappen. Danach folgt die gewünschte Kombination, die mit einem Buchstaben beginnt und mit einer Ziffer endet. Buchstaben und Ziffern müssen jeweils in einem Block zusammengefasst werden.
  • Zeichenlänge: Die Anzahl der erlaubten Zeichen für dein individuelles Kennzeichen beträgt zwischen drei und sechs Zeichen. Die genaue Anzahl hängt von der Länge des Kürzels der Zulassungsbehörde und dem vorhandenen Platz auf dem Kennzeichen ab – dieser fällt für Pkw- und Motorradkennzeichen unterschiedlich aus (Quelle: oesterreich.gv.at).

Wo kann man ein Wunschkennzeichen beantragen?

In einem ersten Schritt beantragst du dein Wunschkennzeichen bei der Zulassungsbehörde deines Hauptwohnsitzes – das kann entweder die Landespolizeidirektion oder die Bezirksverwaltungsbehörde (Bezirkshauptmannschaft oder Magistrat) sein. 

Nachdem du dort eine Bestätigung für deine Wunschkombination erhalten hast, geht es weiter zur Zulassungsstelle deiner Kfz-Versicherung. Dort bestellst du das gewünschte Kennzeichen bzw. holst es ab. Die Zulassungsstelle der Versicherung ist auch für die Verlängerung eines bereits bestehenden Wunschkennzeichens zuständig.

Wie viel kostet ein Wunschkennzeichen?

Die Kosten für ein Wunschkennzeichen setzen sich in Österreich aus verschiedenen Gebühren zusammen, die du bei der Beantragung, Verlängerung oder Änderung des Kennzeichens berücksichtigen musst. Im Folgenden findest du einen Überblick über die zu erwartenden Kosten (Quelle: oesterreich.gv.at):
  • Für die Bewilligung eines neuen Wunschkennzeichens sind insgesamt 228,30 Euro zu bezahlen. Dabei gehen 200 Euro an den Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds, 14 Euro fallen für Verwaltungskosten an und 14,30 Euro sind für die Antragskosten zu zahlen. Wenn du dein Wunschkennzeichen abholst, kommen noch 23 Euro für die Kennzeichentafeln dazu.
  • Wenn du dein bestehendes Wunschkennzeichen verlängern möchtest, musst du mit Kosten von 214 Euro  rechnen. Auch hier sind 200 Euro für den Verkehrssicherheitsfonds und 14 Euro für Verwaltungskosten vorgesehen. Eine Verlängerung ist also günstiger, da keine zusätzlichen Antragsgebühren anfallen.
  • Möchtest du stattdessen ein anderes Wunschkennzeichen beantragen, fallen erneut Kosten in Höhe von 228,30 Euro an. Die Aufteilung der Gebühren erfolgt in der gleichen Weise wie bei der Bewilligung eines neuen Wunschkennzeichens.
  • Zusätzliche Gebühren können für eine neue Kennzeichentafel (23 Euro bei Rückgabe oder Umtausch), eine Begutachtungsplakette (2,30 Euro bei Änderung des Kennzeichens) oder einen Scheckkartenzulassungsschein (29,50 Euro, falls erforderlich) anfallen.

Wissenswertes zur Verlängerung & Co.

Ein Wunschkennzeichen ist eine persönliche Entscheidung – aber leider keine für die Ewigkeit. Ein Wunschkennzeichen verliert nach 15 Jahren automatisch seine Gültigkeit, sofern es nicht rechtzeitig verlängert wird. Damit dein Kennzeichen nicht verfällt, kannst du frühestens sechs Monate vor Fristablauf aktiv werden und einen Antrag auf Verlängerung (für weitere 15 Jahre) stellen.

Auch ein Umzug kann sich auf dein Wunschkennzeichen auswirken: Verlegst du deinen Hauptwohnsitz in einen anderen Verwaltungsbezirk, kann das Nummernschild unter Umständen nicht übernommen werden. Außerdem gilt: Eine Übertragung auf andere Personen ist nicht möglich – es bleibt immer an den/die ursprünglichen Antragsteller*in gebunden.

Du hast dich an deiner Kombination satt gesehen? Dann hast du auch die Möglichkeit, bereits vor dem Ende der Gültigkeit auf dein Kennzeichen zu verzichten. Gut zu wissen: In diesem Fall muss das Fahrzeug nicht zugelassen werden, sondern es fallen lediglich die Gebühren für ein neues Standardkennzeichen an.

Wunschkennzeichen sichern – Checkliste

  • Verfügbarkeit prüfen: Überprüfe zunächst, ob dein Wunschkennzeichen noch verfügbar ist – ist das gewünschte Kennzeichen bereits reserviert oder vergeben, musst du es mit einer anderen Kombination versuchen. Ob das Kennzeichen noch frei ist, kannst du bei der zuständigen Zulassungsbehörde anfragen.
  • Zeichenfolge beachten: Nicht alle Kombinationen sind erlaubt – achte daher darauf, dass das Kennzeichen mit dem Kürzel der Zulassungsbehörde (ein Buchstabe bei Landeshauptstädten, zwei Buchstaben bei allen anderen Zulassungsbehörden) beginnt und keine anstößigen Begriffe enthält. Wichtig: Die gewünschte Kombination muss mit einem Buchstaben beginnen, mit einer Ziffer enden und aus drei bis sechs Zeichen bestehen.
  • Fristen im Auge behalten: Die Reservierung eines Wunschkennzeichens ist ein Jahr gültig. Wird es in dieser Zeit nicht beantragt, verfällt die Reservierung und die Kombination wird wieder freigegeben – behalte daher unbedingt die Fristen im Hinterkopf! Wichtig ist auch die rechtzeitige Verlängerung (frühestens sechs Monate vor Ende der Gültigkeit), um das Kennzeichen weiterhin nutzen zu können.
  • Unterlagen bereitstellen: Für die Beantragung müssen ein gültiger Lichtbildausweis (z. B. Reisepass oder Personalausweis), Fahrzeugpapiere und eventuell auch eine Meldebestätigung vorgelegt werden. Falls eine andere Person das Kennzeichen für dich abholt, ist dafür eine Vollmacht erforderlich. Bei Wunschkennzeichen für Firmenfahrzeuge ist zusätzlich ein Handelsregisterauszug oder ein Gewerbeschein notwendig.
  • Kosten einplanen: Ein Wunschkennzeichen ist sowohl bei der Erstbeantragung als auch bei einer Verlängerung oder Änderung mit Ausgaben verbunden. Neben der Bewilligung selbst fallen Kosten auch für neue Kennzeichentafeln und gegebenenfalls weitere Verwaltungsgebühren an. Es lohnt sich also, diese Kosten frühzeitig einzuplanen, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Fazit

Ein Wunschkennzeichen ist eine tolle Möglichkeit, dein Fahrzeug noch individueller zu gestalten. Die Beantragung erfordert zwar ein wenig Planung und ein paar bürokratische Schritte, aber mit der richtigen Vorbereitung erhältst du dein Wunschkennzeichen im Handumdrehen.  Von der Wahl der richtigen Zeichenkombination über die Einhaltung wichtiger Fristen bis hin zur Kostenfrage – mit dem nötigen Wissen behältst du jederzeit den Überblick. Ob als Ausdruck deiner Persönlichkeit oder einfach nur aus Spaß – mit einem individuellen Nummernschild fällst du im Straßenverkehr garantiert auf!

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